Donnerstag, 17. Januar 2013

Zitat: Worms



Johann Nikolaus Götz (Deutscher Geistlicher, Schriftsteller und Übersetzer) schrieb einmal „Bey Erblickung seiner Vaterstadt“:
Mein Worms ergötzt mich schon von Ferne, wie wird erst die Entzückung seyn, kehr ich beym Glantz der Abendsterne in seinen Mauren jauchtzend ein.

Wormser Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen



Als Wormser Sehenswürdigkeit steht an erster Stelle der „Dom zu Worms“, der als einer der drei Kaiserdome am Rhein schon im Jahr 1018 geweiht wurde.

Das „Wahrzeichen“ der Stadt enthält architektonisch teils gotische und teils romanische Elemente. Er gilt als der kleinste aber auch als der düsterste und harmonischste der drei Kaiserdome.
Des Weiteren sind der „Heilige Sand“, der älteste erhaltene jüdische Friedhof Europas, die zahlreichen Kirchenbauten und die römische Stadtmauer zu erwähnen. Außerdem das 1868 enthüllte Lutherdenkmal, welches als größtes Reformationsdenkmal weltweit gilt und der Wasserturm, der im Stil „Wormser Neuromantik“ erbaut wurde.
Überall in der Stadt sind Elemente der Nibelungensage zu finden, welche als größte Deutsche Sage gilt. So gibt es zahlreiche Denkmäler wie zum Beispiel das Hagendenkmal oder den Siegfriedbrunnen und unzählige Drachendarstellungen weswegen sich Worms auch „Drachenstadt“ nennt. Nennenswert ist auch das Nibelungenmuseum.
Veranstaltungen wie das Backfischfest, welches das größte Weinfest am Rhein ist, Blickachse –eine große Open-air-Kunstausstellung im Herrnsheimer Park,  Nibelungenlauf oder der mittelalterliche Markt „Spectaculum“ ziehen jährlich viele Besucher von Außerhalb an. Außerdem werden seit einigen Jahren wieder jährlich die Nibelungenfestpiele aufgeführt.
Worms baut als Teil von Rheinhessen sehr viel Wein an und ist zum Beispiel für die berühmte Liebfrauenmilch bekannt, die im Schatten der Liebfrauenkirche wächst. Außerdem wird Worms heute immer mehr zu einer von Musikfestivals geprägten Stadt. Um nur die größten Events dieser Art zu nennen:
-Jazz’n’Joy, jährliches dreitägiges Jazz-Festival mit fünf Bühnen rund um den Dom.
-Wormser Rocknacht, jährlich stattfindende Rocknacht mit Bands aus Worms und Umgebung.
-Wormser Honky Tonk, Kneipenfestival im Frühjahr.
-Apostel-Openair, Musikfestival im Sommer.
-Wormstock, jährlich stattfindendes Rock-Festival, meistens im Juli.

Wenn man heute jemanden fragt ob er die Stadt Worms kennt trifft man nur allzu oft auf fragende Blicke und Unwissen. Die meisten Menschen wissen leider nicht das Geringste über die Geschichte und ehemalige Pracht dieser ehrwürdigen Stadt. Und es bleibt abzuwarten ob sie eben jene Pracht jemals wieder erlangt.

-Worms war einmal die größte Stadt auf Deutschem Boden-doch das ist lange her-

Geschichte der Stadt Worms



Die zwei ältesten Städte Deutschlands sind Worms und Trier, welche sich um den Titel der wirklich ältesten Stadt streiten. Jedoch ist ausschließlich Worms im Arbeitskreis der ältesten Städte Europas (Most Ancient European Towns Network) vertreten und kann somit diesen Titel für sich beanspruchen.

Worms war als „Kaiserliche und des Heiligen, Römischen Reiches freie Stadt“ einmal eine der ersten Städte des Abendlandes. Laut alten Chroniken wurde die Stadt im Jahre 1942 v. Chr. gegründet.

Die Ursprünge der Besiedlung des Stadtgebietes liegen um 5000 v. Chr.

Auf der unscheinbaren Anhöhe Adlerberg am Rhein im Süden von Worms wurden von 1896 bis 1951 insgesamt 25 Gräber aus verschiedenen Zeiten entdeckt. Davon stammen nach heutiger Kenntnis acht Gräber von der Adlerbergkultur (etwa 2300/2200-1800 v. Chr.)

Der älteste überlieferte Ortsname ist keltogermanisch und lautet „Borbetomagus“ was entweder soviel wie wasserreiches Gebiet/Feld bedeutet oder der Sonnengöttin Göttin Borbet gewidmet ist. Später wurde Worms  zur Hauptstadt des  germanischen Stammes der Vangionen, der ungefähr auf heutigem rheinhessischem Gebiet siedelte. Als Cäsar diesen Stamm um 14 n. Chr. besiegte wurde Worms unter römischer Führung zum Hauptort der „Civitas Vangionum“, benannt nach jenem germanischen Stamm der hier ansässig war und auf den heute noch der Name des Wonnegaus zurückzuführen ist. Vangionen nannten sich die Wormser noch bis in das 16. Jahrhundert.

Im 5. Jahrhundert war die Stadt kurzzeitig Hauptstadt des Burgunderreiches, das zu dieser Zeit am Rhein angesiedelt war. Worms ist in dieser Zeit Haupthandlungsort des Nibelungenlieds welches zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand und das bedeutendste Heldenepos der Deutschen darstellt.

Seit dem 6./7. Jahrhundert hieß die Stadt Wormatia, Wormbs und heute Worms.

In fränkischer Zeit setzt die gesicherte Wormser Bischofsliste ein und im 9. Jahrhundert machte Kaiser Karl der Große die Stadt zu seinem Wintersitz.

Zu dieser Zeit fanden in Worms über hundert Reichstage und Hoftage des Ostfrankenreichs statt (Worms: „Mutter der Reichstage“) und die Stadt wurde zu einem karolingischen Machtzentrum.

1074 wurde Worms freie Reichsstadt und unter den Saliern stieg die Stadt zu ihrer größten Blüte auf.

Die jüdische Gemeinde stellte neben Mainz und Speyer die bedeutendste im Reich dar, weswegen Worms zu dieser Zeit auch „Klein Jerusalem “genannt wurde. Ein eigenes jüdisches Viertel mit Mikwe und der ältesten Synagoge Deutschlands blieb auch erhalten, als im 15. Jahrhundert die Juden anderer Städte ausgewiesen wurden.

1122 wurde hier das „Wormser Konkordat” geschlossen, mit dem der Investiturstreit beendet wurde.

Nach dem Untergang der Salier 1125 verbanden sich auch die Staufer eng mit der Stadt. 1184 räumte Kaiser Friedrich Barbarossa der Stadt umfangreiche Freiheitsrechte ein, was als Begründung der Reichsstadt gelten kann.

1521 verteidigte Martin Luther auf dem „Reichstag zu Worms” vor

Kaiser Karl V seine 95 Thesen. Worms wurde zu einem Zentrum und Experimentierfeld der Reformation: 1524 wurde hier erstmals eine deutsche evangelische Messe gedruckt, 1526 veröffentlichte William Tyndale die erste englische Version des Neuen Testaments in Worms.

In dieser Zeit des 16. Jahrhunderts wurde im Wormser Stadtteil Pfiffligheim der so genannte Lutherbaum gepflanzt (angeblich von Martin Luther selbst), dessen Lebenskraft erst 1949 erlosch. Er war mit über 30 m Höhe und über 9 m Breite die wohl größte Ulme aller Zeiten.

Die Franzosen überfielen die Stadt 1689 unter König Ludwig XIV. –dem „Sonnenkönig“, im Pfälzischen Erbfolgekrieg und machten sie praktisch dem Erdboden gleich.

Durch die Eroberung unter Napoleon Bonaparte gehörte Worms von 1792 bis 1814 zu Frankreich und ab 1815 zum Großherzogtum und späteren Volksstaat Hessen, innerhalb dessen 1818 Rheinhessen mit einer eigenen Provinzialregierung gebildet wurde.

Mit diesen Vorraussetzungen startete Worms seinen Weg ins 19. Jahrhundert. Zwischen 1805 und 1835 wurden ca. 25 Klöster und Kirchen abgerissen. Dadurch wurde die berühmte Silhouette von Worms zerstört, die sich bis dahin sogar durch das Barockzeitalter und der Zerstörung der Franzosen 1689 hielt.

Zunächst war Worms mit Hilfe einer zielbewussten Stadtregierung eine weltbekannte Lederstadt geworden! Es entstanden in Harmonie mit den alten Bauten des Mittelalters die Großbauten der Zeit um 1900.

Im Oktober 1937 wurde der rechtsrheinische Ort Rosengarten aus Teilen der Gemarkungen Bürstadt, Hofheim und Lampertheim gebildet und der Stadt Worms angegliedert.

Nach der 1937 durchgeführten Aufhebung der drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen wurde am 1. November 1938 in Hessen eine einschneidende Gebietsreform durchgeführt. Im Umkreis von Worms wurden der Kreis Oppenheim und der Kreis Bensheim aufgelöst. Dabei wurden die rechtsrheinischen Gemeinden Lampertheim, Bürstadt, Hofheim und Biblis dem neugeschaffenen Landkreis Worms, der aus dem Kreis Worms hervorging, angegliedert. Die Städte Mainz und Worms wurden als Stadtkreise verselbstständigt. Diese so geschaffene Verwaltungsgliederung hatte bis zum Kriegsende 1945 Bestand.

Die Epoche gipfelte im Dritten Reich der Deutschen und musste zwangsläufig im Krieg in einer fast völligen Zerstörung der Stadt enden.

So gab es zwei alliierte Bombenangriffe am 21. Februar und 18. März 1945.  Der britische Luftangriff vom 21. Februar 1945 zielte auf den am Rand der Innenstadt gelegenen Hauptbahnhof und die südwestlich des Stadtzentrums gelegenen Chemiefabriken, zerstörte aber auch weite Teile des Stadtzentrums.

In Brand gesetzt wurde dabei auch der Wormser Dom. Durch die Angriffe wurden 239 Einwohner der Stadt getötet, 35000 Einwohner (60,34 % der Gesamtbevölkerung von damals 58000) wurden obdachlos. Insgesamt wurden 6490 Gebäude sehr schwer beschädigt oder vollständig zerstört. Die Innenstadt wurde nach dem Krieg in größtenteils modernem Stil wieder aufgebaut.

Aus diesem Grund sieht man der Stadt ihr Alter und ihre Geschichte auf den ersten Blick leider nicht mehr an. Vor allem in den 70er Jahren hatte man aber wieder verstärkt mit dem Wiederaufbau begonnen, um Worms das zurück zu geben, das es zwischen 1860 und 1940 ausgezeichnet hatte!

Außerdem fielen im Zuge der Grenzziehung zwischen französischer und amerikanischer Besatzungszone 1945 die rechtsrheinischen Gebiete der Stadt dem Land Groß-Hessen zu.

Mehr und mehr wurde Worms wieder zu einer Stadt, die sich ihrer Vergangenheit bewusst wurde und stolz auf sie war!

Allgemeines zur Stadt Worms


Das Wappen von Worms zeigt in Rot einen schräglinks gestellten, silbernen Schlüssel, rechts oben begleitet von einem goldenen fünfzackigen Stern.
Es wird meist von einem oder zwei, manchmal sogar von drei Drachen gehalten.

Heute hat Worms ca. 85.000 Einwohner auf 108,77 km². Sie war freie Reichsstadt, ist heute kreisfreie Stadt und ist das nördlichste Gebiet der Metropolregion Rhein-Neckar als auch südlichstes der Metropolregion Rhein-Main und somit perfekter Knotenpunkt dieser zwei Ballungsräume.
Worms [vɔʁms, im Dialekt vɔms] liegt im Südosten von Rheinland-Pfalz, direkt an der hessischen Grenze in der Oberrheinischen Tiefebene und somit am linken Rheinufer. Im Norden der Stadt mündet die Pfrimm in den Rhein, im Süden ist es der Eisbach.
Die Stadt ist Mittelpunkt des Wonnegaus und damit der südlichste Teil der Region Rheinhessen –dem größten Weinbaugebiet Deutschlands. Aufgrund seiner Lage in der Oberrheinischen Tiefebene zwischen Pfälzerwald und Donnersberg im Westen und Odenwald im Osten ist Worms einer der wärmsten und trockensten Orte Deutschlands.
Worms hat 19 Stadtteile (Stadtzentrum, Innenstadt Süd, Karl-Marx-Siedlung, Innenstadt Nord, Innenstadt West, Innenstadt Südwest; des Weiteren eingemeindete Stadtteile: Pfiffligheim, Hochheim, Neuhausen, Herrnsheim, Leiselheim, Horchheim, Weinsheim, Wiesoppenheim, Heppenheim an der Wiese, Pfeddersheim, Abenheim, Rheindürkheim und Ibersheim).

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Älteste Stadt Deutschlands

Die Ursprünge der Stadt liegen sieben Jahrtausende zurück, als in der Jungsteinzeit erstmals Menschen im Wormser Raum siedelten. Die alten Stadtchroniken berichten, dass Worms im Jahre 1942 v. Chr. gegründet und damit 1.360 Jahre älter sei als Rom selbst! Außerdem würde die Stadt somit im Jahre 2058 ihr 4000-jähriges Jubiläum feiern. Trier zum Beispiel,welche sich gerne als älteste Stadt darstellt, wurde im Jahre 18 v. Chr. gegründet und ist somit erst 2030 Jahre alt und ist somit eine wesentlich jüngere Stadt als Worms.
Der Name der Stadt erinnert an das Nibelungenlied, an das Wormser Konkordat, an Reichs- und Fürstentage oder an Martin Luther. Es gibt nur wenige Städte in Deutschland, die über einen so langen Zeitraum Geschichte erlebt und erlitten haben. Funde beweisen, dass der Wormser Raum schon seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Die Kelten nannten die Stadt "Borbetomagus", woraus später "Worms" wurde. Als die Römer an den Rhein kamen, bezeichneten sie Worms nach dem Stamm der Vangionen, welcher hier ansässig war, als "Civitas Vangionum". Daraus entwickelte sich die Bezeichnung "Wonnegau", die der fruchtbaren Weinlandschaft durchaus angemessen ist. Nach der Völkerwanderung gewannen die Franken die Herrschaft. Der erste Dom entstand. Auch die erste Königspfalz wurde errichtet, die Lieblingspfalz Kaiser Karls des Großen. Im 11./12. Jh. wuchs der romanische Dom empor, noch heute die Krone der Stadt. Bedeutende Herrscher wie Heinrich IV., Friedrich Barbarossa oder Friedrich II. machten die Stadt zum Mittelpunkt des Reiches.
Schwere Stadtzerstörungen im 17./18. Jh. sowie im letzten Welt- krieg stürzten Worms in große Not. Obgleich nach 1945 beim Wiederaufbau die Stadt ein modernes Gesicht erhielt, trifft der Gast doch überall auf Spuren deutscher und mitteleuropäischer Geschichte. Mitten in der Stadt, rings um die gotische Liebfrauenkirche, wächst noch immer Wein, der auch das Bild der meisten Vororte prägt. Be- sonders hoch schlagen die Wogen der Freude und des Frohsinns beim traditionellen Backfischfest, das alljährlich am letzten Augustwoche. beginnt und neun Tage dauert. Außer einem attraktiven Rummelplatz bietet es ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit altüberliefertem Brauchtum
Sehenswert: romanischer Kaiserdom St. Peter (11./12. Jh.) mit barockem Hochaltar von Balthasar Neumann, Magnuskirche (älteste evangelische Kirche in Südwestdeutschland - ursprünglich karolingische Einraumkirche (8./9. Jh.). Dreifaltigkeitskirche(Reformations- Gedächtniskirche -1725 fertig gestellt), Luther-Denkmal (Weltdenkmal der Reformation - 1868 eingeweiht), Martinskirche (romanische Basilika - 11./13. Jh.), Pauluskirche mit Paulusstift (jetzt Dominikaner- Kloster), Liebfrauenkirche (14./15. Jh.), umgeben von den Weingärten der weltberühmten "Liebfrauenmilch", Heiliger Sand (ältester Judenfriedhof Europas), Synagoge (11. Jh.), "älteste" Synagoge Deutschlands, Reste der alten Stadtmauer, Hagen-Standbild an der Rheinpromenade, Nibelungenmuseum.